Barbi Markovic
Lebt in Wien
In ihrem Roman «Superheldinnen» treffen sich drei Freundinnen regelmäßig im «Sette Fontana», einem Wiener Café. Sie sind junge Immigrantinnen aus dem Balkan und sie wollen in Wien den Aufstieg in den gesellschaftlichen Mittelstand schaffen, müssen aber sehr bald erkennen, dass dies auf dem üblichen Weg nicht möglich ist (unüberwindbare Bürokratie, missgünstige Einheimische, unverlässliche Verwandte, schlecht bezahlte Schwarzarbeiten).
Darum greifen sie zu den unkonventionellen Mitteln der Magie, dem Blitz des Schicksals und der Auslöschung des Bösen. Durch diese übersinnlichen Kräfte gelingt dann tatsächlich ein Happyend, zumindest im Buch. Skurrilität, Sarkasmus, Groteske und Ironie sind die inhaltlichen und stilistischen Mittel, mit denen die Autorin arbeitet und einen rasanten Roman aufs Parkett zaubert.
Ebenso wie auch in ihrem Buch «Ausgehen», in dem sie den Schreibstil von Thomas Bernhard verwendet («Gehen»), um mit einem sprachlichen Feuerwerk über die Jugend-, Club- und Drogenszene in Belgrad (die Autorin stammt von dort) herzuziehen. Zu diesem Roman sagt die Autorin: «Ich wollte das Schimpfen, das in der österreichischen Literatur schon lange Tradition hat, in die Literatur Serbiens einführen.»
Bücher:
«Superheldinnen» Roman 2016 Residenz Verlag; «Graz, Alexanderplatz» 2012 Roman Leykam-Verlag; «Ausgehen» Roman 2009 Suhrkamp Verlag