Pedro Badrán
Lebt in Bogotá (Kolumbien)
Was wissen wir schon über Kolumbien. Drogenkriminalität, Bandenkriege, ach ja. Aber: Gabriel García Márquez. Der Meister des magischen Realismus, der die Grenzen zwischen Realität und Phantastischem zu verwischen vermochte. Vielleicht, vielleicht ist Kolumbien ja auch darum unter den spanischsprachigen Ländern Südamerikas das Land mit der dritthöchsten Buchproduktion.
Es ist ein Glücksfall, dass Pedro Badrán, einer der herausragenden Vertreter der Post-post-García-Márquez-Generation in der kolumbianischen Literatur, nach Hall kommt. So bietet sich die Möglichkeit, seinen im Frühjahr 2019 auf Deutsch erschienenen Roman «Der Mann mit der magischen Kamera» kennen zu lernen. Im Mittelpunkt stehen ein von Abriss bedrohtes Hotel und die, die mit ihm verbunden sind, ein Glücksschmied, eine Touristin, ein Rezeptionist und natürlich Tony Lafont, der Mann mit der magischen Kamera: «Meine Fotos sollen dieser Geruch nach Feuchtigkeit sein, der Riss in der Wand, das Maunzen der rolligen Katze, die Laken des Hotels, das Sirren eines Moskitos im Zimmer, die Brise, die durch den Patio weht, der Schatten unter den Mandelbäumen …» Dieser karibische Roman, ein Mosaik aus Poesie und Vergänglichkeit, fordert durch seine Vielschichtigkeit heraus und «erzeugt einen Sog, dem sich die Leser nicht entziehen können», so Hans Christoph Buch in der FAZ.
Was wissen wir schon über Kolumbien. ¡Venga a ver, Señoras y Señores!
Bücher:
«Der Mann mit der magischen Kamera» (aus dem Spanischen übersetzt von Peter Schultze-Kraft und Rainer Schultze-Kraft), Roman 2019 edition 8; «Margarita entre los cerdos» 2018 Randomhouse Bogotá; «Lecciones de vertigo» 2015 Editorial Planeta Madrid