Migration wird vielfach emotional diskutiert und auf Probleme reduziert. Dabei steht vor allem die Trennung zwischen einem vorgestellten „Wir“ und einem „Die“ im Vordergrund. Das Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck zeigt gemeinsam mit der Universität Innsbruck in der Ausstellung „Fortgehen und Heimatfinden. Innsbrucker Migrationsgeschichten“, dass Migration nicht immer Spaltung, sondern auch neue Gemeinsamkeiten hervorbringen kann.
In drei Lehrveranstaltungen der Fachbereiche Neuzeit (Stefan Ehrenpreis), Europäische Ethnologie (Claudius Ströhle, Silke Meyer) und dem Institut für Zeitgeschichte (Philipp Strobl) wurde der Bogen von der frühen Neuzeit zur Gegenwart gespannt. Studierende setzten sich mit dem Thema in unterschiedlichen Epochen auseinander und gingen der Frage nach, wie Migration Gesellschaft beeinflusst. Sie zeigen, dass Mobilität keineswegs einen Sonderfall, sondern ein wiederkehrendes Phänomen und damit die historische Norm darstellt.
Ziel der Ausstellung ist es, Migration in historischen Perspektiven zu beleuchten und durch Vergleiche zum Nachdenken und Reflektieren über die Gegenwart anzuregen.
Teil 1 – 14. März bis 31. Mai 2019 „Wer will hier nicht leben?“
Im ersten Teil der dreiteiligen Ausstellung werden Themen der neuzeitlichen Migrationsbewegungen von und nach Innsbruck (z.B. Engagement von auswärtigen Handwerkern und Künstlern durch den landesfürstlichen Hof, Zuzug von Juden insbesondere nach 1867 oder die Auswanderung von Innsbrucker_innen nach
Amerika Ende des 19. Jahrhunderts) aufgegriffen.
Stefan Ehrenpreis (Universität Innsbruck) und Renate Ursprunger (Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck) haben im KulturTon auf FREIRAD über die Zusammenarbeit und die Ergebnisse berichtet.
Teil 2 – 6. Juni bis 30. August 2019 „Wieviel Welt steckt in Tirol? und wieviel Tirol in der Welt?“
Im zweiten Teil der Ausstellung zeigen Studierende der Europäischen Ethnologie anhand von transnationalen Objekten, wieviel Welt in Tirol und wieviel Tirol in der Welt steckt.
In die Sendung KulturTon sind die beiden Lehrveranstaltungsleiter_innen Silke Meyer und Claudius Ströhle, die beiden Mitarbeiter_innen im Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck Renate Ursprunger und Matthias Egger, sowie die Student_innen Johanna Böhm und Claudio Bechter gekommen und berichten über Lehrveranstaltung, Ausstellung und Zusammenarbeit.
5. September bis 29. November 2019
Teil 3 – Institut für Zeitgeschichte
Die Ausstellung ist jederzeit frei zugänglich.
Veranstalter_innen:
Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Universität Innsbruck (Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Institut für Zeitgeschichte)