Das Prekariat schlägt zurück
Was bedeutet eine Lebensplanung in Kunst und Kultur?
Die Corona-Krise hat die Lage der Kulturschaffenden massiv verschärft. Dabei befinden sie sich aber schon seit Jahren in der Krise: In einer Sozialen. Sich dem Kulturbereich zu widmen bedeutet oft, seinen Idealen zu folgen, sich zu verwirklichen, spannende Projekte umzusetzen, die sich an neuen Formen des Zusammenlebens erproben, der Gesellschaft etwas zurückgeben, Probleme aufzuzeigen oder Menschen zusammenzubringen, um sie zu lösen. Es bedeutet aber häufig auch, für sein Engagement Entbehrungen in Kauf nehmen zu müssen. Nur Einzelne verdienen sehr gut, die wenigsten können von ihrer Tätigkeit im Kultursektor leben. Und wenn es sich ausgeht, dann häufig nur unter prekären und unsicheren Verhältnissen: unterbezahlt, überarbeitet, ohne Planbarkeit und mit wackeliger sozialer Absicherung.
Im Gespräch mit Gabriele Gerbasits, IG Kultur, die Fair Pay Kampagne, was man machen sollte, wenn ein Projekt nicht ausfinanziert ist und was mögliche Lösungsversuche sein könnten.
Danach hören wir Günther Friesinger, Geschäftsführer von Monochrom, über das Bilder des „Hungerkünstlers“. Er plädiert dafür, den Geniekult hinter uns zu lassen und ein neues Kulturmenschenbild zu entwerfen, dass Tätige im Sektor als Kulturarbeiter*innen versteht.
Eine mögliche Lösung könnte Fair Pay sein. Nach zehn Jahren Lobbying vonseiten der IG Kultur hat es die Forderung endlich ins Regierungsprogramm geschafft. Nun droht Corona zu einer Ausrede zu werden, die Versprechungen nicht einzuhalten. Dabei wäre Fair Pay eine langfristige Lösung und die beste Antwort auf die Krise.
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https://igkultur.at/artikel/lebensplanung-kunst-und-kultur
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Playlist / Zusatzinfo:
ROSALÍA | MALAMENTE (Cap.1_ Augurio)
ZZ Top | I Gotsta Get Paid