Lesung und Gespräch mit Ljuba Arnautovic´. Junischnee. Roman. Zsolnay 2021
Die Autorin erzählt in ihrem Roman Junischnee (Zsolnay 2021) mit ihrer Familiengeschichte anschaulich das Drama des 20. Jahrhunderts in Wien, Moskau und im Gulag: 1934 schickt Eva, die in Wien dem Republikanischen Schutzbund angehört, ihre Söhne Slavko und Karl fort, um sie vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen. Die "Schutzbundkinder" sind dort willkommen - bis Hitler den Pakt mit Stalin bricht.
Slavkos Spuren verlieren sich, Karl wird aufgegriffen, kommt in eine Besserungsanstalt für Kinder und Jugendliche und schließlich als "Volksfeind" ins Arbeitslager. Im Gulag lernt er seine zukünftige Frau Nina kennen, die Mutter der Autorin, und mit der Rückkehr nach Wien ändert sich Vieles.
Ljuba Arnautovic´ geboren 1954 in Kursk (UdSSR), lebte seit 1960 in Wien, München, Moskau und seit 1987 konstant in Wien. Autorin, u.a. Rundfunkjournalistin und Russisch-Übersetzerin. Sie schrieb Features, Reportagen und Essays für den Radiosender Ö1. Daneben zählt Ljuba Arnautovic´ gemeinsam mit Udo Somma zu den österreichischen Experten auf dem Gebiet der Audiodeskription (Hörfilm). Ihr erster Roman Im Verborgenen stand auf der Shortlist Debüt für den Österreichischen Buchpreis 2018.
Ljuba Arnautovic