Die am 15. Mai 2005 auf ORANGE 94.0 ausgestrahlte 24-stündige Dauerlesung „Ein Tag gegen die österreichische Staatslüge“ zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wurde am 5. Mai in Nürnberg ausgezeichnet.
Während das offizielle Österreich am 15. Mai den Abschluss des Staatsvertrags feierte, mit dem 1955 die immerwährende Opferrolle besiegelt worden war, versuchte ORANGE 94.0 in einem 24-stündigen Sonderprogramm in aller angemessenen Unerträglichkeit zumindest ansatzweise das Ausmaß der Lebenslüge Österreichs zu verdeutlichen.
Die wahren Opfer des Nationalsozialismus haben konkrete Namen, eine Lebensgeschichte. Ihnen wollten wir den 15. Mai 2005 widmen. An die 100 Personen lasen einen Tag lang auf dem Morzinplatz, dem seinerzeitigen Standort des Wiener Gestapo-Hauptquartiers, Namen und Ausschnitte aus Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus. Die schier endlose Aneinanderreihung nüchterner Fakten wurde 24 Stunden ununterbrochen live ausgestrahlt, als stärkstes Zeichen, das ein Radio zu geben vermag.
Der Alternative Medienpreis wird jährlich vom Nürnberger „Radio Z“ und der Nürnberger Medienakademie für herausragende Beiträge in nicht-kommerziellen Radios, Print- und Online-Medien vergeben.