Eine Sendereihe zu den „vergessenen“ Opfern des Nationalsozialismus, den Sinti und Roma.
Zu hören auf FREIRAD 105.9 vom Montag 10.08. bis Donnerstag 13.08. jeweils ab 12 Uhr.
Die Radiofabrik Salzburg und Radio Corax (Halle) realisieren dieses Jahr das EU-Radioprojekt „Niemals Vergessen – ein Hörmahnmal“. Das Projekt beschäftigt sich mit den „vergessenen“ Opfern des Nationalsozialismus, den Sinti und Roma. Sinti und Roma gehören einer Opfergruppe des NS-Regimes an, dessen Schicksal von der Öffentlichkeit über Jahrzehnte hinweg ignoriert oder auch geleugnet wurde. Sinti und Roma galten in der Rassenideologie des Nationalsozialismus als “minderwertig”. „Die Zigeuner“ als Opfer des Holocaust sind im öffentlichen Bewusstsein jedoch nicht so stark verankert. Sinti und Roma gelten daher oft als „die vergessenen Opfer“.
Bereits 1931 begann die SS mit der Erfassung und „Erforschung“ der „Zigeuner“. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs durften Sinti und Roma auf Anordnung von Heinrich Himmler ab Mitte Oktober 1939 ihre Wohnsitze nicht mehr verlassen. Die große Mehrheit der deutschen und österreichischen Sinti und Roma wurde in Lagern interniert, um sie später zu deportieren.Von den rund 40.000 deutschen und österreichischen Sinti und Roma wurden über 25.000 ermordet. Insgesamt fielen geschätzte 220.000 bis 500.000 Sinti und Roma dem Rassenwahn der Nationalsozialisten und dem an ihnen systematisch geplanten Völkermord zum Opfer.
Das Eu-Projekt „Niemals Vergessen – Ein Hörmahnmal“ wird von der Radiofabrik Salzburg und Radio Corax in Halle in Zusammenarbeit mit weiteren informellen PartnerInnen wie z.B. Schulen, der Gedenkstätte „Roter Ochse“ in Halle, Studio West, ARGEkultur, Dachverband Salzburger Kulturstätten und dem Salzburger Personen-Komitee Stolpersteine durchgeführt.
Nebst der Errichtung einer Hörsäule entstanden im Rahmen des Projektes auch verschiedene Sendungen zum Thema, die in der kommenden Woche vom 10.-13.08. ab 12 Uhr auf FREIRAD 105.9 nachzuhören sind.
web: http://www.hoermahnmal.eu/
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PROGRAMM:
(Detailinformationen zu den einzelnen Sendungen findet ihr im Tagesprogramm)
Montag, 10.08. 12-14 Uhr:
* Sinti und Roma. Historischer Rückblick und Bildungschancen: (64:22 min)
* Sinti und Roma im Kosovo (15:47 min)
* Freiwilligendienste für Roma und Sinti: (7:01 min)
* Sinti und Roma in der deutschen Nachkriegsgesellschaft: (15:20 min)
* Zum Scheitern einer politischen Lösung für die in Berlin im Bethanien untergekommenen Romafamilien (13:34 min)
Dienstag, 11.08. 12-14:35 Uhr:
* Die Verfolgung der Sinti und Roma (9:47 min)
* Sinti und Roma. Telefoninterview mit Historikerin Dr. Karola Frings: (12:51 min)
* Das Verschwinden der Sinti und Roma aus der Stadt Halle/S.
(12.17 min)
* Das Leid des Franz Rosenbach und die deutschen Wunderwaffen (25.15 min)
*„Ich bin keine Minderheit!“ Aus dem Leben der Ceija Stojka (30.01 min)
* Unkus letzter Tanz (15.20 min)
* 64 Jahre Befreiung des KZ Dora-Mittelbau (11:24 min)
* Roma, Sinti oder doch Zigeuner? Über sprachliche Unkorrektheiten im Umgang im Minderheiten. (30:03 min)
Mittwoch, 12.08. 12-13:00 Uhr
*Das ’Zigeunerlager Salzburg-Maxglan’. Vorhof zum KZ. Ein Hörmahnmal
Donnerstag, 13.08. 12-14:00 Uhr
* Niemals Vergessen! Sinti und Roma im Nationalsozialismus. Eine Spurensuche in Halle/S., Magdeburg und Nordhausen. (59.33 min)
* Antiziganistische Zustände. Geschichte, Kontinuitäten, Ursachen. (14:48 min.)
* Erinnern ist Arbeit. Über das Gedenken an Sinti und Roma, die dem Nazi-Terror zum Opfer fielen (30:01 min)