Viele Rechte, Freiheiten und Möglichkeiten von Frauen werden heute als Selbstverständlichkeit angesehen, sind aber historisch erkämpfte Errungenschaften. Die Erste Frauenbewegung forderte das Frauenwahlrecht, den Zugang zu Bildung und Arbeitsmöglichkeiten, die Zweite Frauenbewegung politisierte u.a. Gewalt- und Machtverhältnisse im Privaten.
Die jüngere Generation von Frauen ist heute mit anderen Lebensrealitäten konfrontiert als ihre Vorkämpferinnen. Trotzdem sind bis heute nach wie vor viele frauenbewegte Forderungen uneingelöst. Die Veranstaltungsreihe „Frauenbewegungen: Geschichte und Aktualität“ soll vor diesem Hintergrund einen generationenübergreifenden Austausch und die Vermittlung von Wissen und Erfahrung ermöglichen.
„Wir wollen nicht Menschen zweiter Klasse sein!“
Vorkämpferinnen und Pionierinnen der Ersten Frauenbewegung
Freitag, 25. September, 18:00-21:00 Uhr, Autonomes FrauenLesbenZentrum, Liebeneggstraße 15, Innsbruck
Wer waren die Pionierinnen der Ersten Frauenbewegung? Was waren ihre Anliegen? Wie haben sie sich organisiert? Wie ist der internationale Frauentag entstanden? …
Im Rahmen eines Workshops werden unterschiedliche Materialien zur Verfügung gestellt, um gemeinsam unsere „Ausstellung“ zur Ersten Frauenbewegung zu gestalten: Anhand von Fotografien, Zitaten, biografischen Notizen, Informationen über Vereinsgründungen/Organisationen … entstehen Wandplakate, die einen Einblick in die Geschichte der Ersten Frauenbewegung ermöglichen.
Im anschließenden Vortrag wird Hintergrundwissen über die Erste Frauenbewegung vermittelt, um so einen Bogen zu spannen zwischen den Ausstellungselementen.
Referentin: Gabriella Hauch (Professorin für Geschichte der Neuzeit – Frauen- und Geschlechtergeschichte, Universität Wien)
„Das Private ist politisch!“
Rückblick – Einblick – Ausblick: Die Zweite Frauenbewegung
Mittwoch, 7. Oktober, 18:00 – 21:00 Uhr, Archfem, Zollerstraße 7, Innsbruck
In den 1970er-Jahren setzte weltweit die zweite Welle der Frauenbewegungen ein, auch in Tirol. Nach einem einleitenden Impulsreferat über Forderungen und Errungenschaften der Zweiten Frauenbewegung sowie deren Geschichte in Innsbruck werden anschließend in einer szenischen Lesung Schlüsseltexte, Slogans und Forderungen der Zweiten Frauenbewegung zur Diskussion gestellt.
Im zweiten Teil des Abends erwartet das Publikum eine interaktive Performance, die dazu anregt, Normen und Identitäten zu hinterfragen.
Abgerundet wird der Abend durch die Eröffnung einer 3m2 Ausstellung im Schaufenster des ArchFem zur Künstlerin Claude Cahun. Die Ausstellung baut eine Brücke zwischen den 1920er-Jahren über die 1980er-Jahre mit der Wiederentdeckung der Künstlerin bis zu aktuellen queeren Positionen.
Referentin: Monika Jarosch (seit Jahrzehnten in der Tiroler Frauenbewegung aktiv, Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft – AEP)
Performance: Maria Anegg, Sandra Weger (ArchFem)
Moderation: Flavia Guerrini (Erziehungswissenschafterin mit Schwerpunkt Geschlechterforschung, aktiv in der Frauenbewegung)
5 Frauen – 5 Bücher: Literatur und Politisierung
Freitag, 30. Oktober, 19:30 – 21:00 Uhr, Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft – AEP, Schöpfstraße 19, Innsbruck
Welche Romane, Gedichte, wissenschaftlichen Werke… haben meine politisch-feministische Sichtweise geprägt und mein Leben verändert?
Fünf frauenbewegte Frauen unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Hintergründen erzählen anhand von 5 Büchern aus ihrem Bücherregal über die Bedeutung von Literatur für ihre eigene Politisierungsgeschichte.
Moderation: Gerti Eder (Obfrau Autonomes FrauenLesbenZentrum)
DiskutandInnen: Darinka Krpata, Elfi Oblasser, Margit Preve, Sarah Milena Rendel, Melike Tohumcu
Eine Veranstaltungsreihe von Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft – AEP, ArchFem, Autonomes FrauenLesbenZentrum