Alles aktuelle zum Projekt Wir bleiben! unter wir-bleiben.at
Wir bleiben!
Über 1500 Flüchtlinge warten derzeit in Tirol auf Asyl. Bis dahin (über)leben sie in überfüllten Heimen, haben keinen Zugang zum Arbeitsmarkt und ziehen selten Nutzen aus ihren Rechten, wovon sie oft nichts wissen. Doch sie haben Rechte und genau darüber wollen wir sie aufklären. Mit diesem Ziel hat FREIRAD 105.9 heuer das Projekt Wir bleiben! ins Leben gerufen. 10 Radiosendungen werden im Herbst ausgestrahlt, in denen unverzichtbare Informationen für Flüchtlinge zu hören sind – wichtige Auskünfte für ihren Aufenthalt und bestenfalls für ihr dauerhaftes Dableiben. Diese etwa 10 Minuten lange Sendungen werden in fünf Sprachen übersetzt: Arabisch, Englisch, Farsi, Russisch und Somali. Mit dem deutschsprachigen Teil wollen wir „Einheimische“ für das Thema Flucht, Migration und Asyl sensibilisieren.
Die Sendungen werden nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch von ihnen produziert. Daran arbeitet seit April eine buntgemischte und polyglotte Redaktionsgruppe. Zehn Flüchtlingen aus Armenien, Afghanistan, Somalia, Tschetschenien, aus dem Iran und dem Irak machen mit. Die Informationen für den Inhalt der Sendungen bekommen sie von den Innsbrucker Organisationen, die ihnen sonst immer Unterstützung anbieten, aus dem Bereich Asyl und Migration.
Aina, Ara G., Ara A. und Ali beschäftigen sich mit den Rechten und Pflichten der Flüchtlingen. Sie wollen unter anderem wissen, ob sie ausreisen oder Besuch ins Heim bekommen dürfen. Varsenik und Maryam gestalten eine Sendung über wie und wo Flüchtlinge eine Einvernahme vorbereiten können. Mirwais, Roda, Mahmud, Fardin und Abbas haben viel zu tun: sie arbeiten an dem Thema „Sprache und Alphabetisierung“ und stellen unter anderen die Frage „Wie können wir mehr Deutschkurse bekommen?“ Denn „Einmal in der Woche ist nicht genug!“. Alle Beteiligten bestimmten selbst über die Themen der jeweiligen Sendungen.
Wir bleiben ist somit ein Projekt mit und für Harragas – die Bezeichnung in Maghreb für Menschen auf der Flucht. Harragas heißt wortwörtlich auf Deutsch „verbrennen Straßen hinter sich“. Damit sie den Weg retour nicht machen müssen, sollen sie über ihre Rechte und Amtswege informiert sein. Geraten sie in die Illegalität, haben sie trotzdem Rechte – diesen widmen wir uns in zwei Sendungen. Zuhörer und Zuhörerinnen sollen Auskünfte erhalten, die ihr Leben im Aufnahmeland Österreich erleichtern und ihnen womöglichst helfen, Asyl zu bekommen. Sie sind hier und sollen bleiben.
Wir bleiben! wird im Rahmen der stadt_potenziale 2013 von der Kunst- und Kulturinnovationsförderung der Stadt Innsbruck gefördert.
Kontaktpersonen:
Sónia Melo & Rocío Cachada Dibuja
wirbleiben@freirad.at
wir-bleiben.at