Bei einer Diskussion im Rahmen der Konferenz „Re-Defining Public Service. Was ist Public Value und was haben Community Medien damit zu tun?“ am Sonntag in Linz äußerte Alexander Wrabetz, designierter Generaldirektor des ORF, Verständnis und Interesse für die Situation und die Forderungen der Freien Radios.
Bei einer Diskussion im Rahmen der Konferenz „Re-Defining Public Service. Was ist Public Value und was haben Community Medien damit zu tun?“ am Sonntag in Linz äußerte Alexander Wrabetz, designierter Generaldirektor des ORF, Verständnis und Interesse für die Situation und die Forderungen der Freien Radios: „Ich glaube, dass wir in Österreich neue medienpolitische Wege gehen müssen, nämlich Medieninitiativen jenseits des kommerziellen und öffentlich-rechtlichen ausreichend zu fördern. Eine solche Förderung könnte aus den etwa 150 Millionen Euro kommen, die der Bund und die Länder unter dem Titel Rundfunkgebühren einheben, die aber weder für den ORF noch sonst medienspezifisch verwendet werden.“
Mit der in Kooperation mit dem Verband der Freien Radios Österreich im Rahmen des diesjährigen Ars Electronica Festivals veranstalteten Konferenz startete Radio FRO 105.0 MHz, das freie Linzer Stadtradio, damit eine in Österreich längst überfällige Diskussion um die Neudefinition des Begriffs „öffentlich-rechtlicher Rundfunk“, denn nicht nur die klassischen öffentlich-rechtlichen Sender wie der ORF erfüllen Leistungen im Interesse der Allgemeinheit: „Der offene Zugang zu Sendeflächen für alle, die Vermittlung von Medienkompetenz und die publizistische Ergänzung im lokalen und regionalen Bereich durch die Freien Radios müssen als spezifischer öffentlicher Auftrag anerkannt und auch gefördert werden“, so Otto Tremetzberger, Vorstand des Verbands Freier Radios Österreich bei der Diskussion, der auch die Öffnung der Position des ORF gegenüber den Freien Radios durch Wrabetz begrüßte: „Angesichts zunehmender kommerzieller Medienkonzentration ist das ein Beitrag zur Stärkung von Medien, die im Dienst der Allgemeinheit tätig sind.“
In einer weiteren, mit Politikern von Grünen, SPÖ und ÖVP sowie Experten besetzten Diskussion, bekannten sich alle Parteien zur gesellschaftlichen Relevanz der Freien Radios in Österreich; SPÖ und Grüne kritisierten, dass sich diese Akzeptanz bundespolitisch nicht in einer expliziten Anerkennung und Förderung der Freien Radios niederschlägt.
Klaus-Jürgen Buchholz von der Landesmedienanstalt Niedersachsen betonte die Wichtigkeit von ausreichender Finanzierung und adäquater Begleitforschung zur Entwicklung von Freien Medien bzw. Community Medien: „Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Förderung Freier Radios, der Qualität ihrer Programme und ihrer Akzeptanz durch die HörerInnen. Dass niemand Freie Medien wahrnimmt, ist schlichtweg falsch: Erhebungen in Niedersachsen haben gezeigt, dass sie Reichweiten bis zu 30 Prozent erreichen!“
Die sehr gut und prominent besuchte Konferenz machte einmal mehr deutlich, dass nach 8 Jahren ihres Bestehens die Leistungen der Freien Radios in Österreich immer positiver wahrgenommen werden: Die Freien Radios haben sich von alternativen Medien, zu relevanten Medienalternativen entwickelt.
Kontakt:
Veronika Leiner
Verband Freier Radios Österreich
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