„Yes to Renovation“ – so das Thema der fieldtrips #10 des futur.lab der TU Wien. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung begeben sich Studierende der Raumplanung und der Architektur mit präzisen Forschungsfragen zum Erhalt und zur Nachnutzung von Bestandsgebäuden auf Expeditionen durch Europa.
Die Expeditionen wurden von Gastprofessorin Verena Konrad und ihrem Team, bestehend aus Madlyn Miessgang und Anna Welwert, vorbereitet. Externe Vortragende, unter anderem zum Thema Fotografie und Radioreportage, ergänzen die Vorbereitung um Input zur Methodik. Eines ist bei diesem Format von Anfang an fix: Ein Radiobeitrag als Dokumentation der Expedition gehört zur Abgabe.
Plattenbau und Perspektiven: Cité du Grand Parc in Bordeaux (FR)
Leonie Böhm, Laura Elisa Glatz, Anabel Neuner und Anna Rehfisch
Wie verändert sich ein Viertel, wenn der Beton bleibt – die Fassaden aber glänzen? Es sind Geschichten der Transformation eines Sozialwohnbaus der bezahlbar blieb.
Akustisch tauchen wir in das Leben inmitten der Cité du Grand Parc Bordeaux. Dabei öffnet eine Bewohnerin die Tür zu ihrer Wohnung und erzählt von Alltag, Wandel und Hoffnung zwischen den Platten.
Exhibiting Identities: CIVA in Brüssel (BEL)
Edda Böhm, Matteo Stark, Franziska Wehle und Klara Weinhold.
Identität allein bewahrt Bestandsgebäude selten vor dem Abriss, kann ihren Wert jedoch neu definieren. Doch was bedeutet „Identität” im baulichen Kontext eigentlich? Im Radiobeitrag wird dieser Begriff aus der Sicht verschiedener Kulturinstitutionen analysiert und es werden Ansätze zur Umnutzung und Inszenierung von Identitäten aufgezeigt.
Transformation through COOPeration: COOP-Zentrum in Anderlecht, Brüssel (BEL)
Cristina Alexa, Max Ganser und Viivi Huusko.
Das COOP-Zentrum in Anderlecht (Brüssel) zeigt, wie Industriearchitektur zu sozialer Infrastruktur werden kann. Der Beitrag untersucht die Nutzung, Zugänglichkeit und Alltagstauglichkeit des Zentrums und zeigt auf, welche Lehren Wien daraus für eine sozial orientierte Stadtentwicklung ziehen kann.
Frikvarteret – Vom Hafen zur Heimat : Nordhavn, Kopenhagen (DK)
Anastasia Khabarova, Hannah Speer, Jan-Christian Benk und Teodora Boneva.
Eine alte Hafenschmiede wird zum Wohnort für sechs Familien. Sie leben hier gemeinschaftlich, eigenständig – abgeschirmt vom Getöse der Stadt und doch mittendrin. Im Rahmen dieses Beitrags wird untersucht, wie die Umnutzung dieses Gebäudes zur sozialen und räumlichen Integration im neuen Stadtteil Nordhavn in Kopenhagen beiträgt – und was das über den Wandel der Stadt erzählt.
Die Akte Matadero : Kulturzentrum Matadero in Madrid (ESP)
Laura Sandner, Elisabeth Schröer und Michele Siladji.
Ein ehemaliger Schlachthof, ein Kulturareal im Wandel: Die „Akte Matadero” erforscht die stadtpolitischen Dynamiken zwischen Kulturproduktion, öffentlichen Interessen, Governance-Strukturen und ökonomischen Nutzungsstrategien. Im Fokus stehen die temporäre Nutzung durch die Red Bull Music Academy und der heutige Leerstand.
Rijeka Teče: Benčić-Komplex in Rijeka (CRO)
Angelika Bauer, Anja Berlinger, Lucienne Trummer und Valentina Gruber.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der kulturellen Transformation Rijekas und verbindet dabei verschiedene Perspektiven der Industrie und Kultur. Ein Höhepunkt der Entwicklung von der Schwerindustrie zur Kulturwirtschaft in Rijeka war die Ernennung zur europäischen Kulturhauptstadt 2020. Ein wichtiger Ort der Kulturhauptstadt war der Benčić-Komplex, der revitalisiert wurde und Ausgangspunkt der Forschung dieser Expedition wurde.
Mit Kompositionen von Jan-Christian Benk.