Am 22. Jänner 2015 fand in der Buchhandlung Haymon in Innsbruck die Präsentation „Die Kinder des Staates“, von der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften, Jahrgang 25, 2014, Band 1 und 2 statt.
Die strukturelle Gewalt in Fürsorgeerziehungsanstalten aller Art ist das Ergebnis der sozial- und kommunalpolitischen Ambition, in das Leben, in die Familien und in elterliche Erziehung einzugreifen. Die Beiträge des Bandes nehmen vor allem jene Wissenschaften in den Blick, die dies ermöglicht und gefordert haben: die frühe Psychiatrie, die Heilpädagogik und Entwicklungspsychologie. Ihr Anteil ist die epistemische Gewalt, mit der sie die Grenzen zwischen Normalität und Abweichung ziehen und zwischen wertvollem und minderwertigem Leben unterscheiden.
Zu hören sind die Herausgeberin Michaela Ralser und der Herausgeber Reinhard Sieder, Wolfgang Meixner der aus der Perspektive als Beiratsmitglied der österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften spricht, Maria Wolf die darüber berichtet wie die lokalen Forschungen zur Heimgeschichte in diesem Netzwerk verortet sind und warum die Geschlechterfrage in diesem Zusammenhang eine wichtige ist, oder eine wichtige sein wird. Zuletzt hören Sie eine der Autorinnen Anna Bergmann, sie redet über die Genealogie von Gewaltstrukturen in Kinderheimen.
Aufnahme Benedikt Sauer, Moderation und Technik Mira Kugler.
Zu hören auf FREIRAD: am Samstag, 11.04., von 20-21 Uhr.