Am 30. August, dem “Internationalen Tag der Verschwundenen”, erinnern wir uns an Menschen, die auf unerklärliche Weise “verschwinden”. Häufig handelt es sich dabei um Personen, die aufgrund ihrer politischen Einstellung und ihres Engagements inhaftiert, oft gefoltert oder sogar getötet werden. Auch wollen wir auf die Menschen aufmerksam machen, die in den Rädern von Schubhaft und Abschiebepraxis psychischer und physischer Gewalt ausgesetzt sind und nicht nur still und leise nicht mehr da sind, sondern auch aus unserem Gedächtnis “verschwinden”. FREIRAD 105.9 widmet diesem Thema einige Stunden Sonderprogramm.
Der Internationale Tag der Verschwundenen (engl. International Day of the Disappeared) ist ein jährlich am 30. August begangener Gedenktag, der an das Schicksal von Menschen erinnern soll, die gegen ihren Willen an einem Aufenthaltsort und unter Bedingungen interniert sind, die ihren Familienangehörigen oder ihren juristischen Vertretern nicht bekannt sind. Die Initiative für diesen Gedenktag geht zurück auf die Federación Latinoamericana de Asociaciones de Familiares de Detenidos-Desaparecidos (FEDEFAM), eine 1981 in Costa Rica gegründete und in Lateinamerika tätige nichtstaatliche Organisation und Vereinigung von lokalen und überregionalen Initiativen, die sich aktiv gegen geheime Internierung einsetzen. (Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Tag_der_Verschwundenen)
08:30-09 Vom Bürgerkrieg in Kolumbien zum SprachCafe in Lambach
„70 Jahre Bürgerkrieg – Kampf für Demokratie und Menschenrechte in Kolumbien“ hieß das Thema beim ersten Club O2, veranstaltet vom Kulturverein O2 im Rossstall Lambach im März.
Luis Fernando Sepulveda Mendez ist1999 aus Kolumbien nach Wien geflüchtet und lebt seit nicht ganz zehn Jahren in Lambach. Er betreut beim Kulturverein O2 das Spanisch-SprachCafe.
Luis und seine Frau Claudia waren in Kolumbien u.a. bei der kommunistischen EPL aktiv.
Ab 1987 sahen sie sich gezwungen, im zivilen Untergrund aktiv zu sein – und bald als Guerrilla-KämpferInnen. Nach der Waffen-Abgabe der EPL und einiger anderer linker Gruppen 1990, resozialisierten sie sich in der Gesellschaft. Luis Sepulveda gründete eine Baufirma und wechselte bald in ein staatliches Programm, das Ex-PartisanInnen bei der Jobsuche unterstützte.
Ende der 1990er wurden Claudia und Luis Sepulveda vom Geheimdienst verfolgt und suchten Hilfe beim Roten Kreuz. Nach über einem halben Jahr als Binnenflüchtlinge flohen sie mit den beiden gemeinsamen Kindern Luisa und Miguel nach Wien, wo sie im zweiten Anlauf einen positiven Asylbescheid erhielten.
Wir hören in dieser KUPFradiosendung Ausschnitte aus dem Gespräch von Luis Sepulveda mit Szillard Zimányi vom Kulturverein O2 und erhalten so einen Einblick in das Leben und den Alltag eines Freiheitskämpfers in Kolumbien in den 1980er und 1990er Jahren.
Die Musik zur Sendung kommt von der kolumbianischen Band Doctor Krapula.
http://www.gruppeo2.at/. KUPF Radio, Radio FRO 105,0, Redaktion: Tamara Imlinger, http://cba.media/243802
09:00-09:30 Focus Europa Magazin #59 vom Donnerstag, den 01.08.2013
#News
#Beitrag1: Die Menschenrechte an Europas Grenzen verteidigen: Die Kampagne When You Don’t Exist
#Beitrag2: 800 Attentatsopfer im Irak alleine im Juli – Europas Politik schaut weg
#Musik: The Darkstep (GEMA-frei)
Radio Dreyeckland, Freiburg 102,3 MHz, Redaktion: niels, caro, jan, fabian, julia. http://freie-radios.net/57536
09:30-10:00 Protest gegen Abschiebung von Refugee-Aktivist_innen in Wien, 29. 7. 2013
Mehrere Aktivist_innen der Refugee-Protestbewegung in Wien wurden am 29. Juli abgeschoben. Acht wurden am Sonntag festgenommen, als sie sich im Rahmen des am 23. Juli gegen sie verhängten “gelinderen Mittels” wie vorgeschrieben bei der Polizei meldeten. Nicht inhaftierte Refugees protestierten mit Unterstützer_innen Tag und Nacht vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände, am Flughafen Wien und in einer Demo zum Innenministerium.
Montagnachmittag gaben die Behörden immer noch keine Informationen über das Schicksal der am Sonntag in Schubhaft genommenen Refugees Preis. Mindestens acht sollten im Laufe des Montags abgeschoben werden. Zuerst hieß es, dass sie Montagvormittag mit einem Linienflug nach Berlin und dort mit einem Sammelabschiebeflug weiter nach Pakistan gebracht werden sollen. Dies erwies sich als Lüge. Später wurde ein Direktflug in der Nacht angekündigt. Dann hieß es, dass zumindest einige von ihnen um ca. 16 Uhr mit einem Flug nach Katar ausgesflogen werden. Eine Person soll nach Ungarn abgeschoben worden sein. Orange 94,0, Redaktion: Gerhard Kettler / zipFM, http://freie-radios.net/57457
10:00-11:00 FLÜCHTLINGE MACHEN MEDIEN: 13 junge Bewohner vom Montafoner ”Haus Noah” gehen live “On Air”
13 jugendliche Flüchtlinge der Montafoner Caritas-Wohngemeinschaft “Haus Noah” gestalten im Rahmen eines Workshops ihre erste Live-Sendung bei Proton – das freie Radio. Sie erzählen aus ihrem WG-Alltag und sprechen über ihre Freizeitinteressen. Es gibt auch eine Gesangseinlage in paschtunischer Sprache. Die Sendung ist Teil des Medienprojekts “WEPS”.
Radio Proton – das freie Radio in Dornbirn, Redaktion: Eva-Maria Hochhauser, Michael Gams
Weitere Infos zum Projekt: Österreichische Medien berichten laufend über Asylwerber im Zusammenhang mit schleppenden Asylverfahren und mangelnden Beschäftigungsmöglich-keiten. Diesen Sommer drehen 13 jugendliche Flüchtlinge der Caritas-Wohngemeinschaft „Haus Noah“ im Montafon (Vorarlberg) den Spieß um – sie machen selbst Medien. Mehrere, über den Sommer 2013 verteilte Radio-, Video- und Blogworkshops ermöglichen es den Jugendlichen, von und mit Experten zu lernen. Die Idee für das Projekt mit dem Namen „Write Edit Produce Speak“ (WEPS) hatten Eva-Maria Hochhauser (Universität Innsbruck) und Michael Gams (Freier Radiomacher). WEPS startete am 17. Mai 2013 erfolgreich mit einem Studiobesuch beim Freien Radio Innsbruck FREIRAD 105.9. http://cba.media/111509
13:06-14:00 Amnesty Informiert: Zur Menschenrechtslage im Iran
Aus Anlass der Präsidentschaftswahlen im Iran am 14.6.2013 informierten AktivistInnen von Amnesty Österreich die Öffentlichkeit mit Infoständen und Aktionen über die Menschenrechtssituation in dem vorderasiatischen Land. In Wien ließ sich im Rahmen der Aktion „Hinter Gittern – Solidarität mit iranischen Gewissensgefangenen“ ein Aktivist 100 Stunden auf einem öffentlichen Platz einsperren, um auf das Schicksal jener Menschen aufmerksam zu machen, die nur wegen ihrer Meinung bzw. ihrem friedlichen Aktivismus inhaftiert sind.
Aus Anlass der Aktion war der bekannte Menschenrechtsanwalt Mohammad Mostafaei zu Gast in Wien, der nach seiner Flucht aus seinem Heimatland Iran nun im norwegischen Exil lebt. Wir haben ihn interviewt und berichten außerdem darüber, was Amnesty über die aktuelle Menschenrechtslage im Iran zu sagen hat. Schließlich geht es in unseren aktuellen Meldungen unter anderem um die Situation in Ägypten und um Edward Snowden. Amnesty Informiert auf Radio FRO 105,0, Redaktion: Martin Walther, Sarah Berger. http://cba.media/112914
16:06-17:00 Neue Asylkultur _ Saualm Reflux _ 1. und 2. Teil
‚In der aktuellen Ausgabe von Forum Diversität hören sie den 1. Teil der Podiumsdiskussion „Neue Asylkultur“, die Anfang Juli im Kulturhofkeller Villach/Beljak stattfand.
Der Status quo von Flüchtlingen in Österreich und Kärnten/Koroška steht im Zentrum der Diskussion .Wo muss angesetzt werden, um die Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Österreich zu verbessern und ihre Integration zu fördern.
Geleitet wurde die Diskussion von Angelika Hödl, Menschenrechtsaktivistin und Geschäftsführerin von Radio Agora.
Forum Diversität, Präsentation und Redaktion: David Guttner. http://cba.media/245037 und http://cba.media/244715
19:00-20:00 Juli 2013 – Wir bleiben! und ein Erlebnisbericht aus Istanbul
Im ersten Teil der Sendung erzählen unsere Gäste Sónia Melo, Ali Kadhim, Abbas Aminzade, Mirwais Amin und Ara Arakalyan über ihr gemeinsames Projekt, eine Radiosendung von Flüchtlingen für Flüchtlinge. Dann berichtet uns Alejandro Boucabeille von seinem Aufenthalt in Istanbul und den beobachteten Menschrechtsverletzungen. Die Präsentation von „Wir bleiben!“ findet am Donnerstag, den 24. Oktober, in der pmk statt. Die Ausstrahlung der 10 Sendungen beginnt mit Freitag, 25. Oktober, dann immer freitags und samstags jeweils um 13 Uhr, insgesamt 5 Wochen lang. Amnesty und die Welt auf FREIRAD 105,9, Redaktion: Claudia Vierthaler, http://cba.media/244112
Artikelbild: Takver auf http://www.flickr.com/photos/takver/5918017660/