Der gemeinsame Themenschwerpunkt der Freien Radios Österreich „Who cares? Arbeit feministisch betrachtet“ wurde von der Jury in der Kategorie Sendereihen und Themenschwerpunkte zum diesjährigen Gewinner gekürt.
In der Kategorie Bildung, Wissenschaft, den Eduard-Ploier-Preis, gewann der Beitrag „Confirm.Humanity“, gestaltet von Magdalena Stammler, der vom Freien Radio Salzkammergut ausgestrahlt wurde.
Die zehn Verbände der Konferenz der Erwachsenenbildung (KEBÖ) verliehen gestern im RadioKulturhaus zum 25. Mal den Radiopreis der Erwachsenenbildung. Schon im Vorfeld konnten sich aus insgesamt 92 eingereichten Sendungen nur 18 Produktionen nominieren und die Hälfte davon wurden von Freien Radios in Österreich produziert. (Aus der OTS)
In der Kategorie Sendereihen, Themenschwerpunkt hat „Who cares? Arbeit feministisch betrachtet“, der von 30 Gestalter*innen der 14 Freien Radios Österreichs unter Koordination von Dorota Trepczyk produziert wurde, gewonnen. Es ist das zweite Mal in Folge, dass eine Gemeinschaftsproduktion der Freien Radios in dieser Kategorie gewinnt. Mit diesem Schwerpunkt warfen die Freien Radios ihren Fokus auf Probleme, die in der öffentlichen Debatte marginalisiert oder oberflächlich behandelt werden. Und machten den Faktencheck: Was heißt Arbeit überhaupt? Wie sieht der Alltag von 24-Stunden Pflegerinnen, pflegenden Angehörigen und Frauen in der Reinigungsbranche ganz konkret aus? Wie lässt sich Altersarmut bei Frauen verhindern, Und wie hängt die Aufwertung von Sorgearbeit mit einem besseren Leben für alle zusammen?
„Auch in diesem Jahr unterstreichen neun Nominierungen und zwei Auszeichnungen beim Radiopreis der Erwachsenenbildung, dass die Freien Radios über eine hohe journalistische Qualität trotz überschaubarer Mittel verfügen. Gleichzeitig zeigt sich, dass sich Unbestechlichkeit durch wirtschaftliche Unabhängigkeit auszahlen und die Freien Radios eine wichtige Lücke im Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Medien in Österreich schließen. Wir gratulieren allen Preisträger:innen für ihre hervorragenden Arbeiten!“
Vera Wolf, Geschäftsführerin des Verbandes Freier Rundfunk Österreich
(Aus der OTS)
Für den FREIRAD-Beitrag setzten sich Elisabeth Grabner-Niel und Sylvia Aßlaber vom AEP Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft mit dem Begriff Arbeit auseinander und für einen erweiterten Arbeitsbegriff ein. Denn: Von Frauen geleistete Arbeit wird allzu rasch aus dem Blickfeld geschoben; unsichtbar gemacht, abgewertet oder als ein „Tun aus Liebe“ in den Himmel gehoben und damit auch materieller Abgeltung entzogen. Wo also findet politische und soziale Arbeit ihren Platz? Und wie hängen Sorge-Arbeit (an Mensch und Natur), Erwerbsarbeit, politische Arbeit und Arbeit zur Selbstentwicklung zusammen? Den Beitrag kannst du hier nachhören.
Es ist bereits die vierte Auszeichnung für FREIRAD: 2021 bekam FREIRAD mit den 13 anderen Freien Radios den Radiopreis für den gemeinsamen Themenschwerpunkt Neue Mobilität in Österreich?, 2019 gewann Max Mayr für Projekt Clusterfuck den Preis in der Kategorie Sendereihen, und 2018 gewann Roberta Hofer für Die vergessenen Bergwerke Höttings (aus der Reihe Hörlabor) in der Kategorie Kultur.
Aus 92 Einreichungen gab die Jury im Oktober 2022 18 Sendungen bekannt, die sich unter den Nominierten in den fünf Kategorien Kultur, Dokumentation/Information, Gespräche/Debatten, Bildung – Eduard Ploier-Preis sowie Sendereihen und Themenschwerpunkte befinden. Darunter auch eine FREIRAD-Produktion in der Kategorie Kultur: Die Anordnung zur Hausdurchsuchung. Ein politisches Hörspiel in verteilten Rollen ausgestrahlt von FREIRAD unter der Redaktions- und Aufnahmeleitung von Hemma Übelhör und Bert Walser. Wir danken den Leser*innen und Helfer*innen: Alexandra Bröckl, Jenny Illing, Geli Kugler, Bettina Lutz, Max Mayr, Manuel Miller, Anna Obererlacher, Juliana Raich, Markus Schennach, Sandra Schildhauer, Charlotte Trippolt, Hemma Übelhör, Bert Walser und Marian Wilhelm.
25. Radiopreis der Erwachsenenbildung
Ein umfangreicher Faktencheck der 14 Freien Radios aus dem Jahr 2021 gibt Antworten.
Was ist der Radiopreis der Erwachsenenbildung?
Der Radiopreis der Österreichischen Erwachsenenbildung wird seit 1998 an österreichische Radioproduktionen verliehen, die erwachsenenbildnerisch besonders wertvoll sind. Die preisstiftenden Verbände sind die Arbeitsgemeinschaft Bildungshäuser Österreich, der Büchereiverband Österreichs, der Verband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) und das Wirtschaftsförderungsinstitut der österreichischen Wirtschaftskammer.
Der Radiopreis wird in den Sparten Kultur, Information, Bildung (Eduard-Ploier-Preis), prozessorientiertes/interaktives Radio und Sendereihen/Themenschwerpunkte verliehen. In der Jury sitzen Journalist*innen von Printmedien sowie je zwei Vertreter*innen der preisstiftenden Verbände. Der VÖV führt den Vorsitz.
Mehr Infos: Radiopreis der EB Österreich